Es passiert mir öfters mal, dass ich im Restaurant oder bei Freunden zum Essen bin -oder ich erinnere mich an ein leckeres Gericht von früher und möchte es unbedingt nochmal haben. Das kennt ihr bestimmt auch – doch dann fehlt etwas entscheidendes – das passende Rezept.
So habe ich angefangen in der Küche rum zu experimentieren. Ich probiere so lange aus, bis ich das Ergebnis toll finde und es mindestens so gut schmeckt wie das Original. Dann schreiben ich das passende Rezept dazu auf und erzähle natürlich die Geschichte dazu. Und heute geht es los mit diesem überragenden, sommerlichen Erdbeer-Tiramisu:
Es war einmal in einer kleinen Trattoria in der Nähe von Florence. Der Tag war leider total verregnet und unser Stadtbummel ist ins Wasser gefallen. Was macht man also in Bella Italia, wenn es regnet und man sonst nichts zu tun hat? Klar, man sucht sich eine hübsche, abgelegene Trattoria für ein gemütliches und ausgedehntes Mittagessen. Die Idee hatten allerdings so einige und da es auch noch ein Feiertag war, war die Hölle los im „Piatti e Fagotti“. Der nette Wirt bat uns zur Überbrückung der Wartezeit erstmal einen leckeren Chianti an und so standen wir da und haben das bunte, laute Treiben beobachtet.
Nach richtig leckerer, reichhaltiger Pasta mit cremiger Gemüse Soße war eigentlich kaum noch Platz für ein Dessert. Um ehrlich zu sein g a r k e i n Platz. Aber als ich am Nachbartisch das hausgemachte Erdbeer-Tiramisu gesehen habe, war ich sofort bis über beide Ohren verliebt und konnte nicht widerstehen. Daran habe ich mich letzen Samstag auf dem Wochenmarkt erinnert und gleich mal eine Schale Erdbeeren mehr mitgenommen, um uns zurück nach Bella Italia zu versetzen.
Ich habe überlegt, wie ich es wohl genau so fruchtig, cremig und gleichzeitig leicht hin bekomme, wie der Koch der keinen Trattoria. Klar, was so rein kommt wusste ich schon. Biskuit, Mascarpone, Zucker, Eier und so weiter, aber wie und in welchen Verhältnis, das musste ich mir erstmal noch „erarbeiten“. Also habe ich nach und nach das Verhältnis von Joghurt und Sahne zu Mascarpone verändert und immer wieder probiert. Das ist gerade das Tolle am „nachmachen“ ich muss quasi immer wieder naschen ;). Es hat dann gar nicht lange gedauert bis ich richtig zufrieden war mit meiner Kreation – der Rest war dann auch ganz easy. Wichtig ist nur, ziehen lassen. Mindestens ein paar Stunden im Kühlschrank, wenn ihr so lange aushaltet, dann am besten über Nacht. Aber wer kann schon widerstehen, wenn so was leckeres auf einen Wartet. Ich jedenfalls nur schwer und mein Mann… der überhaupt nicht.
Für Tiramisu und seine verschiedenen Versionen hat wahrscheinlich jeder und jede das absolut Lieblingsrezept – ich nehme mich da nicht aus – und mein neues Rezept ist wirklich super gut geworden. Ein echter Kandidat für ein neues Lieblingsrezept.
Das braucht ihr für 6 Portionen:
1 Packung Löffelbiskuit
2 Espressi
500 gr. frische Erdbeeren
200 gr. Mascarpone
200 ml süße Sahne
250 gr. Naturjoghurt
50 gr. Zucker
2 TL Vanille Zucker
eventuell 2 EL Kokosraspeln
Und so macht Ihr es:
Erdbeeren längs in schmale Scheiben schneiden, die schönen mittleren Schreiben für den Rand und die Decke separat legen. Eine Form, am besten aus Glas, damit man den schönen Rand sehen kann, mit den Erbeer Scheiben an den Seiten auslegen.
Mascarpone mit Joghurt aufschlagen und den Zucker drunter rühren. Die Sahne mit 2 TL Vanille-Zucker steif schlagen und unter die Mascarpone-Joghurt-Creme heben.
2 Tassen Espresso kochen (wenn Kinder mitessen – entweder koffeinfreien nehmen, oder einen starken Kaba kochen). In die Form eine Schicht Löffelbiskuit legen und mit reichlich Espresso/ Kaba tränken.
Die Hälfte der Creme auf dem Biskuit verteilen und mit den „nicht so hübschen“ Scheiben der Erdbeeren belegen.
Jetzt die 2. Reihe der Erdbeeren am Rand „aufstellen“ und mit dem Biskuit und der Creme wieder entsprechend weitermachen. Am Ende die restlichen Erdbeer-Scheiben dekorativ auf der Creme verteilen und mindestens 6 Stunden (am besten über Nacht) durchziehen lassen. FERTIG + LECKER.
P.S. wer gerne noch ein bisschen was für die Deko tun möchte kann einfach noch ein paar Kokosraspeln drüber streuen, das habe ich mir bei einer Freundin abgeschaut, die hatte sogar im Tiramisu Kokos und das war auch richtig lecker – vielleicht eine Idee für das nächste Mal.
